Geschmacklose, unhaltbare Schuldzuweisungen von Politik und Medien ist man sich als Gamer ja gewohnt — sei es nun ein Amoklauf oder die Jugendgewaltdiskussion: Gewaltdarstellungen beinhaltende Videospiele sind schnell als Sündenbock identifiziert. Der Artikel, den Redakteur Amir Mustedanagic heute fabrizierte ist entweder vor Ignoranz strotzender Boulevardjournalismus, frei nach dem Motto „Wenn es nichts kostet muss es auch nicht gut sein“, oder absichtliche Hetze gegen zehntausende Gamer in der Schweiz. GameRights verurteilt die pietätlose Sensationsgeilheit der 20 Minuten-Redaktion welche auf dem Buckel der Opfer des schrecklichen Terroranschlags vom 24. Januar 2011 und der Gamergemeinde offenbar besonders dramatische Schlagzeilen produziert um Werbeeinahmen zu generieren und sich um Qualität, Ausgewogenheit und journalistisches Niveau nicht zu kümmern scheint.
20 Minuten: Games unter Generalverdacht
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Freaks on Sofa
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Während in der Schweiz zurzeit darüber debattiert wird, wie man der weltweiten Spieleindustrie am besten vorschreiben kann, was diese produzieren darf und was nicht, haben andere Länder den wirtschaftlichen, aber auch kulturellen Wert von Computerspielen längst anerkannt.
So wurde vergangene Woche bekannt, dass die kanadische Spieleschmiede Silicon Knights (Too Human) einen Staatsbeitrag über knapp 4 Mio. kanadische Dollar erhält. Der Beitrag, welcher von der lokalen Politik als Wirtschaftsförderung der Niagara-Region betrachtet wird, soll in die Entwicklung eines neuen Multiplattform-Titels investiert werden und schafft unmittelbar 65 neue Arbeitsplätze.
Vergangene Woche erlag ein Lehrer der Technischen Berufsschule in Ludwigshafen seinen schweren Verletzungen, welche ihm zuvor von einem 23-jährigen Ex-Schüler - angeblich aus Wut auf schlechte Noten - mit einem Messer zugefügt worden sind. Von einem Amoklauf will jedoch weder Polizei noch Staatsanwaltschaft sprechen.
Auch der Kriminologe Christian Pfeiffer, welcher sich in der Vergangenheit bereits für ein Verbot von Actiongames (sog. „Killerspielen“) ausgesprochen hatte, nahm zum Vorfall Stellung. Diesmal jedoch auf eine überraschend aufgeklärte Art und Weise:
"Noch nie ist ein Amoklauf dadurch entstanden, dass jemand Computerspiele gespielt hat."
Quelle: rp-online.de: "Amokläufe kaum zu verhindern". 24. Februar 2010. Link zur Quelle
Der Berner Grossrat Roland Näf zeigte neue Aktivität. In einem Interview mit der Jugendwebsite tink.ch im Rahmen des Berner Jugend-Grossrates 2010 spricht er über seine Motion im Grossrat, dem Verbot von „Killergames“, den gewalttätigen Gamern und deren „unangenehmes Sexualverhalten“. Alten, direkten Verbotsforderungen soll so gekonnt ein Nährboden gelegt werden. Dabei wird erneut klar, dass er von einem konstruktiven Dialog nichts hält.