Stand der Debatte - Kommt ein Verbot?

  • Melody
  • 26. November 2012
  • Politik
  • 24423

Verbot von KillerspielenIn den letzten Monaten verschwand die Debatte um ein Verbot von gewalthaltigen Videospielen etwas aus dem öffentlichen Interesse. Der Vorstoss eines Verbots von "Killerspielen" ist jedoch nach wie vor in Bearbeitung. Jugend und Medien - das ins Leben gerufene nationale Programm zur Förderung von Medienkompetenzen hat eine Datenbank mit Beratungsangeboten rund um das Thema eingerichtet.

Die Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften hat zum zweiten Mal Ergebnisse der JAMES-Studie präsentiert, welche sie im Auftrag der Swisscom durchführt. Die JAMES-Studie befragt Kinder und Jugendliche zu ihrem Medienverhalten und vergleicht Freizeitverhalten im non-medialen Bereich mit der Nutzung von Medienangeboten wie das Spielen von Videospielen und die Nutzung von Internet und Smartphones. Die ersten Erkenntnisse deuten darauf hin, dass das immer grösser werdende Medienangebot das Freizeitverhalten von Kinder- und Jugendlichen nicht negativ beeinflusst. Im ersten Quartal 2013 werden neue Resultate veröffentlicht.

Der öffentliche Fokus hat sich in letzter Zeit vom Thema eines möglichen schädlichen Einflusses des Spielens von gewalthaltigen Videospielen hin zu Cyberbullying entwickelt – dem Mobbing über Internet wie zum Beispiel auf Social Media-Webseiten wie Facebook. Es scheint Konsens zu herrschen, dass ein selbstverantwortlicher Umgang mit Videospielen keine Gefahr darstellt. Doch eine kürzlich erschienene Studie der Brock Universität in Kanada soll endlich den wissenschaftlichen Beweis liefern, dass das Spielen von gewalthaltigen Videospielen während längerer Zeit zu erhöhtem aggressiven Verhalten führt und nicht umgekehrt, Jugendliche mit aggressiver Veranlagung sich gezielt solche Spiele aussuchen. Die Debatte dauert also auch in der Wissenschaft an.

Der Vorstoss eines Verbotes von gewaltdarstellenden Computerspielen ist nach wie vor im Parlament vorliegend. Diese wurden lediglich sistiert, um die Wirkung der laufenden Massnahmen im Rahmen des Programms Jugend und Medien abzuwarten. Alle Vorstösse können auf der Webseite des Programms eingesehen werden.

GameRights bleibt aktiv und verfolgt den Verlauf der Arbeiten an den Vorstössen genau - es ist noch nicht vorbei! In naher Zukunft wird der Bundesrat seine ausgearbeiteten Gesetzesvorschläge vorlegen, und wir versuchen, daran aktiv teilzunehmen. Wie Präsident Thomas Riediker jedoch gestern mitteilte, fehlen uns engagierte Mitarbeiter, um bis dahin alle Arbeiten erledigen zu können und die Öffentlichkeit für Games zu sensibilisieren. Wir bitten somit alle erwachsenen Gamer, ein paar Minuten pro Woche für GameRights zu investieren, um den Stand des Gaming in der Schweiz zu verbessern. Nähere Infos dazu findet man auf der Jobseite.

 

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