Roland Näf will Präsident werden!

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  • 20. August 2010
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Roland NäfDer umtriebige Berner SP-Politiker feilt fleissig an seiner Politkarriere. Gemäss einer Medienmitteilung der Berner Sozialdemokraten wird er als Nachfolger für die amtierende Parteipräsidentin der SP Kanton Bern, Irène Marti Anliker, vorgeschlagen. Naheliegend, amtiert er doch zurzeit als Parteivize.


In Gamerkreisen ist Roland Näf als vorderster Kämpfer für Verbot und Zensur Gewalt darstellender Computerspiele bestens bekannt. Sein ideologischer Feldzug gegen mediale Gewalt unter dem Deckmäntelchen "Jugendschutz" ist selbst bei ausgewiesenen Experten heftig umstritten. Ausserdem hat er sich wiederholt mit beleidigenden und herablassenden Vergleichen und Kommentaren in Internetforen, insbesondere bei den angesprochenen Gamern, wenig Sympathie geschaffen. GameRights berichtete. Nicht ganz überraschend haben deshalb die Jungsozialisten der Stadt Bern (Juso) gemäss Medienberichten eine Mitteilung herausgegeben, wonach sie zum Widerstand gegen die Wahl Näfs aufrufen.


«Ein Politiker, der sich wie Näf bei der Diskussion um Killergames offen gegen die Jugend stellt, ist eine ungeeignete Wahl, um die Berner Sozialdemokratie in die Zukunft zu führen.»

Der Bund online: "Juso boykottiert Näfs Wahl", Zitat aus der Medienmitteilung der Juso Bern, 19.08.2010


Für Roland Näf handelt es sich gemäss selbigem Artikel um ein Missverständnis. Er habe zur keiner Zeit Jugendliche Kriminalisieren wollen. Als zukünftiger Präsident habe er die Aufgabe, eine Streitkultur zu schaffen, in der unterschiedliche Meinungen Platz hätten und ein Diskussion möglich sei, wird Näf weiter zitiert. Auch in der Antwort zu einem zunächst eher kritischen Post eines Parteigenossen gegenüber Näf auf der Homepage der SP Bern übt sich dieser als Brückenbauer:

"(…) Nicht einig zu sein ist für mich der Startpflock für eine fruchtbare und spannende Streitkultur. Darum habe ich bisher als vollkommen unabhängiger Politiker bewusst prägnant argumentiert. Wird unser Team am 1. September gewählt, ist das für mich die Verpflichtung zu einer anderen Rolle: ein Parteileitungsteam für alle SP-ler."

Medienmitteilung SP Bern, Roland Näf, 11.08.2010, http://www.sp-be.ch


Sinngemäss müsste Näf als designierter Parteipräsident der SP Bern in der "Killerspiel"-Debatte also die offizielle Haltung der Sozialdemokraten einnehmen und sich künftig gegen ein Verbot von Gewalt darstellenden Games aussprechen. Ob sich dies mit seinem Engagement als Co-Präsident in der Vereinigung gegen mediale Gewalt (VGMG) vereinbaren lässt, bleibt fraglich.

 

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