A Word from the President

Liebe GameRights Community

 

Das Ende des Jahres 2009 rückt näher: Schon nächste Woche feiern wir den Übergang ins Jahr 2010, neue 12 Monate, welche hoffentlich für alle von Euch Glück und Gesundheit bereithalten. Für mich als Präsident der Vereinigung GameRights ist das die Gelegenheit, einmal kurz anzuhalten, zu verschnaufen und auf das alte Jahr zurückzuschauen.

In der kurzen Zeit der Existenz dieser Organisation ist einiges passiert - und praktisch alles davon war zum Zeitpunkt der Gründung im März 2009 kaum vorstellbar. Was Dario und meine Wenigkeit eigentlich motiviert hat, war die Idee, all die unzufriedenen erwachsenen Gamer in der Deutschschweiz an einer Stelle zu konzentrieren, um dem Protest gegen die Stigmatisierung von Games und Gamern in diesem Land eine einzelne, laute Stimme zu verleihen. "Wär doch cool", dachten wir, "vielleicht können wir dann wenn wir so zwei- bis dreihundert Leute haben auch mal so Flyer-Verteilaktionen oder so organisieren, oder halt einfach ein Treffen". Weder Dario noch ich hatten zu diesem Zeitpunkt Erfahrung darin, eine solche Organisation von Grund auf aufzubauen, Strukturen und Abläufe zu definieren, Projekte zu planen und zu verwirklichen. Wir dachten einfach, es sei eine gute Idee und könne nicht schaden!

Nach gerade einmal zwei oder drei Wochen wurden erste einfache Bannerpartnerschaften mit den ersten interessierten Stellen eingegangen. Daraufhin erhielten wir etwas mehr Aufmerksamkeit in der Gamer-Szene. Es kam der Zeitpunkt, wo die Einsicht aufkam, dass man als reine "Online-Community" kaum einen Stellenwert als ernstzunehmende Organisation in der Öffentlichkeit erhalten kann. So enstand die Idee, parallel zur Community den Verein GameRights mit offiziellen Statuten und dem Zweck, die neue Vereinigung aus Community und Verein zu leiten, gegründet wurde. Wir hatten das Glück, den Vorstand mit absolut tollen und kompetenten Leuten besetzen zu können. Die Aufregung darüber, jetzt eine "echte, richtige, offizielle" Gruppierung nach Schweizer Recht zu sein, brachte uns dazu, die Redaktion von 20minuten.ch darüber zu informieren. Dann ging's richtig los: Kaum hatten sie ihren ersten Bericht über uns veröffentlicht, kam innert weniger Tage  hunderte Gamer auf unsere Seite und registrierten sich, um Teil der Bewegung zu werden. Einige von ihnen wurden zu unseren treusten und aktivsten Members. Bislang traten sogar 49 Members dem Verein bei, um noch näher am Kern der Sache zu sein und überdies einen überlebenswichtigen finanziellen Beitrag zu leisten.

In den darauffolgenden Monaten zeigte die Vereinigung, was in ihr steckt und bewies, dass GameRights nicht einfach nur eine weitere Gamer-Community, sondern eine aktive Organisation mit einer klaren Zielsetzung ist und den festen kollektiven Willen hat, diese Zielsetzung zu erreichen. Wir realisierten einen finanziell ziemlich erfolgreichen T-Shirt-Verkauf (der für einige von Euch nicht ganz zufriedenstellend verlaufen ist, ich entschuldige mich nochmals hierfür!), entsandten Community-, Vereins- und Vorstandsmitglieder an Stand-, Diskussions- und Vortragsveranstaltungen, erstellten das Informationsportal killerspiele.ch mit interessanten und umfassenden Texten, und veröffentlichten zuletzt einen Weihnachts-Einkaufsführer, der in allen Teilen der Schweiz Resonanz erzeugte und uns über die Sprachgrenzen hinaus Bekanntheit und hoffentlich auch ein wenig Respekt einbrachte. Darüber hinaus konnten wir wichtige Kontakte zu der etablierten Stiftung Kinderschutz Schweiz knüpfen, deren Unterstützung für unsere Sache beweist, dass unsere Einstellung und unsere Forderungen Sinn machen. Zuletzt deklarierten auch Pro Juventute Interesse an uns ... ;-)

Und wo bleibt während alledem die Gegenseite? Ich denke, man darf die "Vereinigung gegen mediale Gewalt" (VGMG) unter der Leitung von SP-Politiker Roland Näf als prominentesten Exponenten der Verbotsbefürworter nennen. Der Seite nämlich, welche ihre moralische Inkompatibilität mit dem Fakt, dass Medien für Erwachsene Gewalt darstellen dürfen, mit dem Begriff "Jugendschutz" decken. Der Seite, die zweifellos Mitstreiter hat, welche generell Unverständnis für oder sogar Angst vor neuen Medien haben - siehe gewisse TalkBack-Kommentare auf 20 Minuten, wann immer es um Games geht. Sie haben sogar versucht, uns von innen anzugreifen: Roland Näf registrierte sich bei GameRights, unterstellte mir persönlich Unfähigkeit zur Empathie, versuchte uns davon zu überzeugen, dass wir "Gewalt brauchen". Auf mehreren Seiten antworteten viele von Euch auf Näf's Anschuldigungen mit klaren, fundierten Argumenten und - das hätte Näf wohl nicht erwartet - blieben dabei stets sachlich und freundlich. Antworten auf unsere Rückfragen erhielten wir nie, doch Näf behauptet nach wie vor, dass die "Gamer eine Antwort schuldig bleiben".

Während unsere Kontrahenten sich mit ihren Argumentationen und wiederkehrenden Schlagwörtern in Widersprüche verstricken und mittlerweile selten ernstzunehmende Aktivität zeigen, verfolgen wir eine klare Linie, die auf zwei Hauptpfeilern aufbaut: Der Kampf gegen ein populistisches Verbot von Gewalt darstellenden Videospielen, gegen Zensur und Verkaufsverbote, sowie der Einsatz für echten und ehrlichen, effizienten und realistischen Jugendschutz durch Aufklärung von Eltern, Erziehungsberechtigten, Lehrern, Medienschaffenden. Unser Auftrag ist es, die Öffentlichkeit mit klaren, konstruktiven Lösungsvorschlägen und konkreten Informationsplattformen für die Thematik zu sensibilisieren und aufzuzeigen, dass Probleme nicht einfach durch Verbote aus dem Weg geschafft werden können. Unser Weg ist der einzige, der eine faire und sichere Lösung - sprich funktionierenden Jugendschutz und Etablierung des Mediums "Videospiel" in der Gesellschaft - hervorrufen kann. Es wird ein harter Weg, denn Klischees und Vorurteile sind fest verankert. Doch wenn ich schaue, wieviel Energie, wieviel Enthusiasmus und Kreativität in dieser Community vorhanden sind, zweifle ich keine Sekunde daran, dass wir unsere Ziele erreichen werden. In meiner persönlichen Zielsetzung für 2010 führe ich deshalb absolute Konzentration auf diese Grundinteressen von GameRights auf. GameRights soll, muss und wird das Schweizer Kompetenzzentrum in Sachen Games und Jugendschutz werden.

Wir sind die Gamer. Wir sind diejenigen, die dieses Hobby, diesen Lifestyle geformt, geprägt und dazu gemacht haben, was er heute ist. Also sind wir auch diejenigen, welche sich dafür einsetzen müssen, dass uns niemand all das streitig machen kann.

Lasst mich Euch folgendes in die Festtage mitgeben: Ob Ihr alte GR-Hasen oder neu dabei, "einfache" Members, Autoren, Moderatoren, Vereins- oder Vorstandmitglieder seid: Ich bin extrem stolz auf Euch und freue mich sehr auf das neue Jahr mit Euch. Ihr seid, was GameRights ausmacht. Ihr setzt Euch aktiv dafür für Akzeptanz und Jugendschutz ein. Ihr bringt Zeit, Fleiss und Geld auf, um diese Ziele umzusetzen.

Ihr seid GameRights! :)

In diesem Sinne: Frohe Festtage, einen guten Rutsch (gibt's die eine oder andere LAN Party? :D) und auf gutes Gelingen im neuen Jahr 2010!

Liebe Grüsse,

Euer Thomas

 

 

 

 

 

 

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