PEGI wird Standard im Google Play Store

PEGI ab sofort Standard im Google Play StoreGameRights fordert bereits seit einiger Zeit die gesetzliche Verankerung des PEGI-Systems als landesweiten Standard der Altersklassifikation im Videospielhandel, und dass sich Händler beim Verkauf an die farbigen Sticker auf den Hüllen zu halten haben. Eine offene und nicht leicht zu beantwortende Frage war aber lange, wie das mit digitalen Distributionskanälen wie Steam, Origin, dem Apple App Store und dem Google Play Store aussehen soll. Gestern meldete die SIEA, dass sie zusammen mit Google das System PEGI als Standard für die Altersklassifikation von Game-Apps für das Betriebssystem «Android» eingeführt haben. Ebenfalls wurde der Firefox Marketplace bedacht.

Mit diesem wegweisenden Schritt vereinfacht sich die Diskussion um die Handhabung von Alterskennzeichnung in der Welt der Online-Distribution um ein nicht zu unterschätzendes Stück - zumindest bei mobilen Endgeräten: Im Februar wurde vermeldet, dass der Google Play Store erstmals mehr Downloadumsatz verzeichnete als das Pendant von Apple. Höhere Downloadzahlen wurden schon Ende des letzten Jahres erreicht.

Zum Vergleich: Die Downloadplattform Steam gibt neben Metacritic-Angaben (wo vorhanden) auch PEGI-Ratings aus und verlinkt diese auf die Spieleliste der PEGI-Webseite. Für bestimmte Alterslevels muss ausserdem vor dem Zugriff auf die Shopeinträge von Spielen für Erwachsene das eigene Alter angegeben werden. Dies ist für Anbieter Valve zwar eine rechtlich sichere Lösung, allerdings wäre eventuell eine Variante der einmaligen Altersbestätigung beim Beitritt zu Steam, welche für die Inhaltsfilterung im Shop herangezogen wird, ehrlicher - wenn auch aufwändiger.

Da die hiesige Gemeinschaft der Game-Entwickler aktuell immer noch hauptsächlich kindergerechte und auf mobile Geräte ausgerichtete Games hervorbringt, ist die Frage der Zugriffsbeschränkung für Kinder vielleicht nicht gerade hochaktuell - sie wird es allerdings definitiv werden. Es ist eine Frage der Zeit, bis aus der Schweiz ein Horror- oder First-Person-Shooter-Game ans Tageslicht tritt, welches einen bestimmten Level an internationalem Zuspruch und somit auch hierzulande viel Aufmerksamkeit erhält. Spätestens dann müssen idealerweise alle grossen Online-Distributionskanäle griffige, auf PEGI basierende Regelungen eingeführt haben. Allerdings darf keine Gruppe in der Game-Szene - weder die Konsumenten, noch die Entwickler oder die Vertreiber - den Mehraufwand scheuen, denn was wir jetzt an effizientem Jugendschutz einsetzen können, kommt uns in der Zukunft zu Gute.

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